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gwup | die skeptiker denken kritisch seit 1987.

1. November 2021
von Bernd Harder
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Sterbebettphänomene: Beweise für ein Leben nach dem Tod?

Heute, passend zu Allerheiligen, erscheint das Buch der Passauer Autorin und Spuknacht-Veranstalterin Lucia Moiné

An der Schwelle des Todes: Unheimliche Erlebnisse in Krankenhäusern und Pflegeheimen

Es geht darin um Augenzeugenberichte von sogenannten Sterbebettphänomenen (Deathbed phenomena, nicht zu verwechseln mit Nahtoderlebnissen):

Seien es nun Erscheinungen am Totenbett, unheimliche Schatten und Schritte während des Nachtdienstes, schwarze Hunde oder das viel berichtete Betätigen der Notglocke in Zimmern kürzlich Verstorbener.

Eine virtuelle Book-Launch-Party gibts heute Abend (1. November) von 20 22 Uhr bei Facebook.

Mit der Expertise des Neuropsychologen und GWUP-Wissenschaftsratsmitglieds Prof. Peter Brugger habe ich ein Gastkapitel beigesteuert, das den vielen subjektiven Erlebnisschilderungen eine skeptische Betrachtungsweise gegenüberstellt. Da dieses Thema bislang wenig beackert wurde und unsere kritische Einschätzung auch online auffindbar sein sollte, veröffentlichen wir den Beitrag hier in voller Länge.

Sterbebettphänomene: Unser Gehirn ist erstaunlich assoziativ

Meine Mutter starb am 4. Juli 2008. Zwölf Tage vor ihrem Tod wurde ich Zeuge eines Sterbebettphänomens. Es ereignete sich im Krankenzimmer meiner Mutter, während ich mit ihr allein war. Erklären konnte ich mir dieses Erlebnis damals nicht – wie vieles andere während ihrer letzten Lebensphase.

Warum hörte sie plötzlich auf zu essen?

Natürlich machten wir uns große Sorgen. Sogar über eine Magensonde zur enteralen Ernährung sprachen meine Schwester und ich mit dem Arzt. Bitte bloß etwas unternehmen! Ich bin froh, dass wir nicht darauf bestanden haben. Heute weiß ich: Du stirbst nicht, weil du nichts mehr isst. Du isst nichts mehr, weil du stirbst.

Wieso blühte meine Mutter kurz vor ihrem Tod noch einmal auf, zur Überraschung aller?

Verlangte nach ihrem Lieblingsgetränk und machte den Eindruck, als würde sie gleich aufstehen, sich anziehen und mit uns nach Hause fahren. Heute weiß ich: Das ist das letzte Licht am Anfang des Tunnels. Auch dieses Aufflackern geht vorüber.

Warum wollte meine Mutter plötzlich keinen von uns mehr sehen?

Drehte sich weg zur Wand, wenn wir da waren. Heute weiß ich: Sie konnte nicht mehr, aber es fehlte ihr die Kraft, es zu sagen.

Wie konnte meine Mutter den Zeitpunkt ihres Todes anscheinend beeinflussen?

Fast so, als wollte sie uns ein Schnippchen schlagen und gerade dann gehen, als niemand bei ihr war. Heute weiß ich: Vielleicht wollte sie allein sein. Vielleicht hat auch nur das Schicksal entschieden.

https://en.wikipedia.org/wiki/Deathbed_phenomena

Und was hatte es mit der Gestalt auf sich, die sie etwa zwei Wochen vor ihrem Sterben im Krankenzimmer sah?

Es ereignete sich am helllichten Tag, meine Mutter war zu diesem Zeitpunkt noch halbwegs guter Dinge, völlig klar im Kopf und weit entfernt von einem Delir. Ich stand an ihrem Krankenbett, wir unterhielten uns über dies und das, als sie auf einmal lächelte und mit einer Kopfbewegung auf etwas hinter mir deutete. „Da steht ein großer schwarzer Engel“, schilderte sie mir in ganz normalem Tonfall.

Unwillkürlich drehte ich mich um, aber da war niemand. Also fragte ich meine Mutter: „Und was macht der?“ Sie lächelte immer noch und sagte ruhig: „Er passt auf uns auf.“

Ich habe diese Begebenheit nie vergessen, auch wenn ich ihr damals keine große Bedeutung zumaß. Wie ich heute weiß, kommt es vor, „dass Sterbende Menschen zu sehen glauben, die sonst niemand sieht“, schreibt der Journalist Roland Schulz in seinem kraftvollen Buch „So sterben wir“, in dem er die Leser anschaulich mit auf die letzte Reise nimmt:

Eine Frau wiegt einen unsichtbaren Säugling; später erklärt ihr Ehemann, ihr Erstgeborener war eine Totgeburt. Ein lange obdachloser Mann sieht abends die Polizei anrücken, ohne fliehen zu können; ein anderer riecht das Parfüm seiner Mutter, die starb, als er ein Kind war.

Eine fast hundertjährige Frau grüßt die leere Ecke ihres Zimmers, wo sie ihre vor Jahrzehnten verstorbene Schwester wahrnimmt.

Es ist also keinesfalls so, dass Skeptiker außergewöhnliche Erfahrungen rundheraus bestreiten.

Ich nicht, und auch der Schweizer Neuropsychologe Professor Peter Brugger nicht. Brugger nennt sich selbst einen „konvertierten Gläubigen“. Von übersinnlichen Erscheinungen war er einst felsenfest überzeugt. „Ich habe sogar mein Biologiestudium begonnen, um diesen Phänomenen nüchtern auf den Grund zu gehen“, berichtet er. „Ich habe mir Experimente ausgedacht, um herauszufinden, wie bei einer Gedankenübertragung die Information von einem Gehirn ins andere gelangt.“

Doch bei seinen Versuchen kam nichts heraus – „weil da eben nichts ist“, wie er heute sagt.

Trotzdem machte er weiter, richtete aber seine Forschung ganz neu aus: „Ich untersuchte plötzlich nicht mehr die Phänomene selbst, sondern den Glauben an sie.“ Brugger ist Mitglied im Wissenschaftsrat der GWUP und leitete die Neuropsychologische Abteilung der Klinik für Neurologie am Universitätsspital Zürich.

Zum Thema „Sterbebett-Phänomene“ sagt er:

Ich bin nicht skeptisch gegenüber Erfahrungen in Todesnähe, ob sie nun beim Sturz von der Felswand oder auf dem Sterbelager gemacht werden. Solche Erlebnisse sind eine Tatsache, da geht es nicht um Glaube oder Unglaube.

Wenn es aber darum geht, diese Erlebnisse als Hinweis für ein Leben nach dem Tod darzustellen, bin ich mehr als ein bloßer Skeptiker – hier werden Ebenen verwischt. Auf wissenschaftlicher Ebene ist es genauso unsinnig, sich zu einem Leben nach dem Tod zu äußern, wie etwas über die Existenz Gottes aussagen zu wollen. Die Frage nach einem Leben nach dem Tod ist wie die Frage nach Gott eine Frage, die auf Glaubensebene diskutiert werden sollte.

Ich finde beide Ebenen interessant und denke, dass es im klinischen Alltag wichtig ist, beide vor sich zu haben.

Interessant – auf jeden Fall.

Tröstlich? Ich weiß nicht, was der Engel für meine Mutter bedeutete. Ich kann das Erlebnis nur von außen beschreiben. In mir selbst löste ihre Schilderung nichts aus.

Ein Beweis für eine Realität, die normalerweise unserer Wahrnehmung entzogen ist? Gewiss nicht.

Und das ist genau das Problem, das ich mit den Berichten von Sterbebettphänomenen habe. Anders als Nahtod-Erlebnisse (die recht unspektakulär mit einem „Neuronen-Feuerwerk“ erklärt werden können, welches das Gehirn in Ausnahmezuständen abfeuert) sind Sterbebettphänomene praktisch immer etisch, beruhen also auf der Außensicht einer betreuenden Person.

Und sie enden sehr häufig mit deren Glaubensbekenntnissen wie

Das Beweismaterial spricht in hohem Maße für ein Leben nach dem Tod.“„Wir können sicher sein, dass wir Menschen den Tod nicht mehr zu fürchten brauchen.“„Ich möchte Ihnen die Gewissheit geben, dass der Tod kein Ende ist.“

Manche Chronisten heben besonders den Umstand hervor, dass Sterbebettphänomene nicht auf ein vorhandenes Delirium zurückgeführt werden könnten – als wenn das ein unwiderlegbares Argument für die Echtheit wäre. Auch meine Mutter war weder delirant noch eine religiöse Schwärmerin, als sie den schwarzen Engel erblickte.

Wie Professor Peter Brugger erklärt, ist das jedoch mitnichten ein Widerspruch – sondern im Gegenteil sogar die Voraussetzung dafür, dass Sterbebettvisionen als realistisch und sinnvoll erlebt werden können.

Denn:

Ein Delir würde wahrscheinlich gerade verhindern, dass das Außergewöhnliche an diesem Zustand beruhigend und verklärt erlebt werden kann. Und religiöser Fundamentalismus trübt das Denken ganz allgemein ein, wie er das ja auch in sterbefernen Momenten tut.

Die Begrenztheit der etischen Betrachtungsweise wird exemplarisch deutlich an einem Interview, das die Pflegefachfrau Margarete Reisinger zu ihrer Masterarbeit „Sterbebettphänomen“ im berufsbegleitenden Masterstudiengang MAS Palliative Care dem Blog der Stiftung Palliaviva gab.

Einige Zitate daraus:

Reisinger: Der Zeitpunkt, wann das Sterbebettphänomen auftritt, variiert stark: Meistens tritt es 24 Stunden vor dem Sterben auf, ich habe es aber oft auch schon früher erlebt. Manchmal eine Woche bis zu einem Monat vorher. Mich dünkt es, zuweilen tritt das Phänomen früh auf, wenn es noch etwas zu erledigen gibt oder als eine Art Vorbereitung auf das Sterben. Aber das ist meine eigene Interpretation.

Es geht also letztendlich um die Deutung des Erlebten. Und hier macht die Beobachterin keinen Unterschied mehr zwischen dem, was sie empfunden hat bei ihrem Umgang mit Menschen, die verstorben sind, und dem, was sie daraus folgert. Dieser Rückschluss von subjektiver Gefühlsbewegung auf die Realität ist indes nicht mehr als Spekulation.

Reisinger: Ich habe das Gefühl, dass es nach dem Sterben weitergeht.

Das Gefühl mag sie – verständlicherweise – haben.

Reisinger: Gerade die Bilder des Abholens oder der Reise lassen mich hoffen, dass ich Freunde und Verwandte wieder antreffe.

Die Hoffnung mag sie – verständlicherweise – haben.

Reisinger: Nein, ehrlich gesagt habe ich die Gewissheit, dass es nach dem Tod ein Leben gibt. Vielleicht habe ich deshalb das Thema gewählt.

Und schon ist aus dem verständlichen Gefühl und der verständlichen Hoffnung eine – illusorische – „Gewissheit“ entstanden.

Zwingend sind solche emotionalen Interpretationen von Sterbebettphänomenen jedoch mitnichten. Auch Prof. Brugger kennt solche Berichte aus erster Hand:

In einem Akutspital ereignen sich über die Jahre viele Todesfälle, und wenn man engen Kontakt zu den einzelnen Patienten pflegt, ist man auch oft ein Begleiter.

Tatsächlich sind Begegnungen mit verstorbenen Verwandten fast ein Leitmotiv. Das ist eigentlich nicht erstaunlich, da die Erwartungshaltung unsere Wahrnehmung schon zeitlebens in viel stärkerem Maße beeinflusst, als man sich das zugesteht. Eine sterbende Person braucht nicht einmal an ein Weiterleben nach dem Tod zu glauben, um dennoch typische Sterbebettphänomene zu erleben.

Der Gedanke an den eigenen Tod lässt auch beim Nicht-Gläubigen Bilder an Verwandte oder Freunde aufkommen, die sich bereits früher verabschiedet haben. Unser Gehirn ist erstaunlich assoziativ. Eine Frage der Wissenschaft ist, warum Assoziationen sich auf dem Sterbebett vornehmlich in Bildern zeigen.

Eines lässt sich daraus jedoch eindeutig schlussfolgern: Es war richtig, die Präsenz des schwarzen Engels im Krankenzimmer meiner Mutter nicht kritisch zu hinterfragen und nicht mit ihr zu erörtern.

Brugger hat ähnliche Erfahrungen gemacht:

Begleite ich eine Person auf ihrem Sterbebett, diskutiere ich nicht die – fehlenden! – wissenschaftlichen Grundlagen für ein Weiterleben. Der Inhalt einer Sterbebetterfahrung spendet meist Trost. Einer der eindrücklichsten Fälle, die ich erlebt habe, kommt mir dazu in den Sinn:

Bei einem Mann, der immer dynamisch und sportlich gewesen war, wurde im 40. Lebensjahr ein bösartiger Tumor diagnostiziert. Ausfälle wie Lähmungen oder Sprachstörungen hatte er nicht, er sprach bloß viel mehr als zuvor. Seine Angst vor dem Tod verlor er durch freundliche Gestalten, die ihn am Bett besuchten und baten, doch „zu ihnen hinüberzukommen“. Es waren ihm unbekannte Personen, aber sie erschienen ihm so echt, „mehr als wirklich“, dass er seine Angst verlor, nicht zuletzt auch, weil er auch merkte, dass er ja widerstehen konnte. Das Bitten blieb freundlich, wurde aber über die Monate hinweg immer inbrünstiger.

Vielleicht hat er ihm schließlich einfach nachgegeben. Jedenfalls verstarb er eines Tages komplikationslos und friedlich.

Menschen, die in Sterbebettphänomenen einen Beweis für das Drüben sehen, argumentieren zuweilen, dass die Berichte „weder durch medizinische noch durch psychologische oder kulturelle Bedingungen erklärt werden“ könnten.

Das ist aber der falsche Ansatz. Es geht nicht um ein „oder“ und ein „weder noch“, sondern um multikausale Zusammenhänge, erklärt Brugger:

Viele einzelne Elemente von Sterbeerlebnissen sind noch ungeklärt. Ich glaube aber nicht, dass sie „unerklärlich“ sind. Wir wissen einfach noch zu wenig über sie.

Viele Faktoren – organische, „rein psychologische“, aber auch kulturelle – müssen berücksichtigt werden. Wie Nahtoderlebnisse sind auch Sterbebettphänomene niemals nur neurologisch oder nur kulturell zu erklären. Gehirne leben in Personen und jede Person ist Teil einer Gesellschaft. Eng neurowissenschaftlich argumentierende Forscher lesen kaum sozialpsychologische Arbeiten, welche die Unterschiede in Sterbebetterfahrungen in unterschiedlichen Religionen hervorheben. Umgekehrt kennen sich viele Sozialpsychologen oder Anthropologen wenig auf klinischem und neurowissenschaftlichem Gebiet aus.

Oft wird argumentiert, dass die „Überwirklichkeit“ oder „Hyperrealität“ eines Erlebnisses (auch für den oben zitierten Patienten war sie ausschlaggebend) ein Hinweis sei für eine „Welt jenseits der unseren“. Man weiß aber, dass das Gefühl, wonach Erlebtes „wirklicher ist als alles je zuvor Erlebte, ein Indikator ist für temporallappenepileptische Aktivität.

Solche „Hyperrealität“ wird in allen Kulturen beschrieben, ob sie nun von christlicher Kirchenmusik begleitet ist oder von buddhistischen Zimbelklängen.

Aber was ist mit scheinbar objektiven Beweisen für etwas Übersinnliches? Mit eigenartigen Erlebnissen in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, bei denen sich das Unerklärliche in technischen Artefakten manifestiert, wie zum Beispiel dem Läuten der Notglocke in leeren Patientenzimmern? Moderne Mythen?

Ja – meint Brugger. Aber so modern seien sie nun auch wieder nicht:

Seit jeher machen sich Mythen dort breit, wo gesichertes Wissen fehlt. Wissenschaft ist manchmal kalt und unromantisch, aber um zu beurteilen, ob das Läuten der Notfallklingel mehr als ein bedeutungsvoller Zufall war, müsste man einige nüchterne Tatsachen kennen:

Hörten alle Anwesenden die Klingel? Wie oft hörte jemand die Klingel zu Zeiten, in denen niemand starb? Welches ist der Zeitraum, in dem das technisch nicht erklärbare Klingeln noch mit dem Ableben einer Person assoziiert werden darf?

Und vieles mehr.

In dieselbe Kategorie fallen die prognostischen Fähigkeiten von Tieren, die den Tod nahestehender Menschen vorauszusehen scheinen.

Weltbekannt wurde die Therapiekatze Oscar, die im Steere House Nursing and Rehabilitation Center in Providence, Rhode Island, lebt. Der Kater wuchs in der Abteilung für Demenz des Pflege- und Rehabilitationszentrums auf. Dort werden Patienten mit Alzheimer, Parkinson und anderen Krankheiten behandelt.

Nach einiger Zeit fiel den Pflegern auf, dass Oscar in dem Heim seine eigenen Runden machte, ganz wie die Ärzte und Krankenschwestern. Er roch an Patienten, beobachtete sie und setzte sich neben Menschen, deren Tod innerhalb weniger Stunden bevorstand.

Etwa 100 Fälle soll der Kater vorausgesagt haben.

Experten verschiedener Fachrichtungen gaben unterschiedliche Erklärungen für das Phänomen ab. Etwa dass die Katze sensibel auf den Geruch des Todes reagiere, der von bestimmten Chemikalien erzeugt wird. Oder dass sie auf die Bewegungsarmut der sterbenden Personen reagiere. Oder dass Katzen einfach ein Gespür dafür hätten, wenn es ihren Besitzern schlecht geht.

Aber vielleicht sind die entscheidenden Fragen ganz andere.

Zum Beispiel: Wie solide ist eigentlich die Basis für die Behauptung, die Katze könne den Tod vorausahnen? Hat die Katze ungehinderten Zugang zu allen Patienten? Wie oft besucht sie jeden Patienten und wer kontrolliert dies? Wie lange muss der Besuch dauern, um als Zeichen des bevorstehenden Todes gewertet zu werden?

Folgt das Tier vielleicht nur dem Pflegepersonal, das einigen Patienten mehr Zeit widmet als den anderen? Bieten sich die Zimmer der Betroffenen aus anderen Gründen als Katzen-Besuchsort an? Schätzen Ärzte den Zustand der Patienten genauso ein wie der Kater?

Ähnlich mag es sich mit außergewöhnlichen Empfindungen verhalten, die als Todesomen gedeutet werden. Wie in dieser Geschichte, die in dem Wochenmagazin Stern (44/2003) zu lesen stand:

Frank ist ein guter Junge und überrascht seine Mutter ab und zu mit einem Geschenk. Über eine hübsche Kristallschale freut sie sich besonders. Deshalb bekommt die Schale einen Ehrenplatz auf der Anrichte. Einige Zeit später erkrankt Franks Schwester an Windpocken und der Bruder wird vorsichtshalber zu den Großeltern geschickt, die rund siebzig Kilometer entfernt leben.

Eines Morgens dann sitzt Franks Mutter mit einer Nachbarin beim Frühstücksplausch. Plötzlich zerspringt die Kristallschale, die Frank ihr geschenkt hat, in zwei Teile. „Mein Gott, Frank ist tot!“, schreit die Mutter auf. Sie lässt sich nicht beruhigen und bleibt weiter bei ihrer hellseherischen Behauptung. Zu Recht, wie sich bald herausstellt: Ein Nachbarsjunge der Großeltern hatte Frank die Waffe seines Vaters gezeigt – ohne zu wissen, dass sie geladen war.

Genau in dem Augenblick, in dem die Kristallschale zersprang, berichtet später seine Schwester, wurde Frank tödlich getroffen.

Wenn der Analytiker in uns mal Pause hat, weil das Immunsystem der Seele gerade heruntergefahren ist, spüren wir die emotionale Kraft solcher Geschichten. Aber was ist wirklich dran? Schauen wir uns ganz nüchtern die Geschichte von Frank und der zerbrochenen Kristallschale an.

Keine Kamera war dabei, die das Unerklärliche dokumentierte. Keine Uhr hat gemessen, wann genau die Schale zersprang und wann der Sohn starb. Alles, was bleibt, ist die Erinnerung daran.

Es genügt schon, die oft völlig entgegengesetzten Zeugenaussagen nach einem Autounfall anzusehen, um unserem Gedächtnis nicht mehr fraglos zu trauen. Psychologen wissen, wie sehr unser Gehirn nach einer Erklärung sucht, wenn die wahrgenommenen Fakten keine tragende hergeben.

Und je mehr wir emotional betroffen sind, desto drängender wird es für uns auch, die Puzzlestücke der subjektiven Erinnerungen zu einem harmonischen Bild zusammenzufügen, das unseren tiefsten Wünschen entspricht. Skeptiker bezweifeln durchaus nicht die Aufrichtigkeit des Erzählenden – sondern die Genauigkeit der Erinnerung.

Oder:

Eine Mutter träumt eines Nachts, dass ihr 18-jähriger Sohn mit seinem Motorrad verunglückt ist. Eine Stunde später klingelt die Polizei an der Tür und bestätigt die schreckliche Ahnung.

Aber könnte es nicht auch so gewesen sein: Die Mutter wusste, das ihr Sohn gerade erst den Führerschein gemacht hatte und ein unsicherer Fahrer war. Immer, wenn der Junge mit dem Motorrad unterwegs war, dachte sie voller Unruhe an einen möglichen Unfall. Nie war etwas passiert – bis auf diese besagte Nacht. Plötzlich trafen die schon lange gehegten Befürchtungen mit einem realen Ereignis zusammen.

Und das Ganze wurde im Nachhinein zu einem scheinbar übersinnlichen Erlebnis.

Und warum blieb die Uhr stehen, als Opa starb?

Der Physiker Richard Feynman erlebte dieses Phänomen beim Tod seiner ersten Frau. Er sah, dass ihr Wecker auf dem Tisch neben ihrem Krankenhausbett genau zu der Minute stehenblieb, in der seine Frau laut Sterbeurkunde gestorben war.

Diese seltsame Übereinstimmung ließ dem berühmten Naturwissenschaftler keine Ruhe. Er begann nachzuforschen. Und im Nachhinein stellte Feynman fest, dass der Arzt die Todeszeit, die in der Sterbeurkunde angegeben war, von genau jenem Wecker am Krankenbett abgelesen hatte.

Zu diesem Zeitpunkt war die Uhr aber schon lange stehengeblieben, mindestens eine halbe Stunde zuvor.

Sind solche Erklärungen verkopft und irgendwie unbefriedigend? Mag sein. Machen diese Erklärungen Betroffene und deren Erlebnisse lächerlich? Nein.

Es geht nicht darum, die Beweiskraft von Augenzeugen und Erlebtem in Zweifel zu ziehen, sondern die Beweiskraft kritisch zu bewerten. Und das ist nicht ganz leicht, angesichts des riesigen Täuschungspotenzials von uns Menschen, das den meisten gar nicht bewusst ist. Wichtiger ist denn auch die Frage, wie Angehörige, Ärzte oder Pflegekräfte mit Sterbebettphänomenen umgehen sollten.

Brugger rät:

Was ganz genau vor sich geht, kann bisher niemand mit letzter Sicherheit aufzeigen. Es gibt aber keinen Grund, zu denken, dass hier „Übersinnliches“ oder „Paranormales“ im Spiel wäre.

Sowohl für die Psyche wie auch für das organische Substrat, das unauflöslich mit psychischem Erleben verbunden ist, ist Todesnähe außergewöhnlich. Angehörige oder Pflegepersonal tun wohl am besten daran, bekräftigend und staunend den Berichten einer sterbenden Person zu lauschen.

Psychologisches Wegerklären hat in solchen Momenten ebenso wenig Platz wie medizinische Halbweisheiten.

Oder, wie Roland Schulz in seinem „furchtbaren und grandiosen“ Buch mahnt:

Keiner kann wissen, was im Tod ist. Im Sterben stoßen der Verstand, das Denken, die Vernunft an ihre Grenzen. Da gibt es keine Gewissheiten mehr. Sicher ist jedoch: Sterben ist genau das Gegenteil von Kontrolle.

Zum Weiterlesen:

Lucia Moiné: An der Schwelle des Todes – Unheimliche Erlebnisse in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Independently published 2021, 245 Seiten, 15 € (7,99 € Kindle-Ausgabe)Roland Schulz: So sterben wir. Piper 2018, 240 Seiten, 11 €Deathbed phenomena bei WikipediaDeathbed phenomena: its role in peaceful death and terminal restlessness, Am J Hosp Palliat Care 2010 Mar;27(2):127-33Nationwide Japanese Survey About Deathbed Visions: My Deceased Mother Took Me to Heaven, jpsm am 19. September 2016Sterbebettphänomen, Spiritual Care Band 7, Heft 2 (2017)Oscar, der hellsichtige Todeskater, GWUP-Blog am 19. Februar 2010„Neue Augenzeugenberichte unheimlicher Phänomene” mit GWUP-Interview, GWUP-Blog am 28. November 2015Sonderbare Erfahrungen an unheimlichen Orten: Spuk? GWUP-Blog am 10. Juni 2015Wolfgang Hell: Von Schafen und Ziegen – Der sechste Sinn und die unbewusste Wahrnehmung, Skeptiker 2/2010Die Phänomenjäger: Interview mit Lucia Moiné, Skeptiker 1/2015

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1. November 2021
von Bernd Harder
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Ein Jugendthriller zum Thema Verschwörungsmythen: „Shelter“

Ein ganzer Kreis und ein halber, die wie locker ineinander verhakt wirken – das Symbol einer neuen Verschwörungstheorie?

Ja – aber nur in dem Jugendroman Shelter der österreichischen Schriftstellerin Ursula Poznanski.

Es geht darin um eine Gruppe junger Erwachsener, die sich bei einer Geburtstagsparty über ein verschwörungsgläubiges Chemtrail-Pärchen unter den Gästen ärgert:

Ich würde diesen Leuten gerne Beweise vor die Nase halten, die so klar sind, dass sie nichts dagegen sagen können. Aber genau das ist das Problem, die Wahrheit ist denen zu langweilig und zu kompliziert, Tatsachen interessieren sie nicht.

Stattdessen überlegen der angehende Schauspieler Benny und die Psychologiestudentin Liv, ob es sinnvoll sein könnte,

ihnen eine total bescheuerte eigene Verschwörungstheorie [zu] präsentieren, und sobald sie darauf eingestiegen wären, hättest du haha gesagt, ätsch, alles bloß meine persönlichen Hirngespinste, und ihr kauft sie genauso wie den anderen Quatsch.

Schließlich konstruieren sie die OC-Verschwörung, die sich um eine angebliche Besiedelung der Erde aus dem All dreht, wobei die Außerirdischen mit den menschlichen Bewohnern unseres Planeten auf mysteriöse Weise verschmelzen, und verbreiten ihr Narrativ mit Graffiti in der Stadt und weltweit über Social Media.

Tatsächlich wächst die Shelter-Bewegung rasant und gewinnt mehr und mehr an Dynamik, als ein mysteriöser Netzaktivist namens Octavio die Verschwörungserzählung kapert und immer weiter zuspitzt, bis hin zur Konstruktion eines Feinbildes, das den Gläubigen vermeintliche Schuldige und Drahtzieher nahelegt.

Die Aktion zu stoppen, erweist sich als aussichtlos:

Mit Verschwörungstheorien ist es wie mit Unkraut. Man kann es rausreißen, aber es kommt wieder zurück, so sehr man sich auch anstrengt. Es überlebt, irgendwie, breitet sich aus, ist nicht wegzukriegen.

Shelter von Ursula Poznanski vermittelt gute Einblicke in die Struktur von Verschwörungstheorien, deren Eigenleben in den sozialen Netzwerken und die möglichen Folgen. Es ist allerdings kein erzählendes Sachbuch mit dem Anspruch, den gesamten Phänomenkomplex bruchlos und fortbildungskonform darzulegen.

Die Autorin behält sich inhaltliche und erzählerische Eigenheiten vor, etwa bei der Aufdeckung der wahren Identität von Octavio, bei der es nicht unbedingt darum geht, die realen psychologischen Erkenntnisse zu Verschwörungsgläubigen und -verbreitern literarisch zu illustrieren.

Dafür wird das verwandte Thema Alternativmedizin an dieser Stelle gleich mitbehandelt.

Ein Interview mit Ursula Poznanski gibt es im nächsten Skeptiker, der im Dezember erscheint.

Zum Weiterlesen:

Ursula Poznanski: Shelter. Loewe 2021, 432 Seiten, 19,95 €Shelter: Keiner kann die Welle stoppen, Wiener Zeitung am 18. Oktober 2021Autorin Ursula Poznanski: „Das ist das erste Buch, das ich aus Wut geschrieben habe“, diepresse am 15. Oktober 2021

Kategorien: Buchtipps, GWUP, Verschwörungen, Videos | Schlagwörter: Ursula Poznanski, Verschwörungstheorien | Permalink

1. November 2021
von Bernd Harder
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„Die Geheimnisse des Opus Dei – Glaube, Macht, Manipulation“

ZDFinfo über das erzkatholische Werk Gottes:

Die Geheimnisse des Opus Dei – Glaube, Macht, Manipulation

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/die-geheimnisse-des-opus-deiglaube-macht-manipulation-100.html

Auch wenn der Ton seines Auftritts konzilianter wurde, so strebt das Opus Dei nach wie vor danach, Schlüsselpositionen in Politik und Gesellschaft zu besetzen – mit Katholiken, die dem Opus mehr als gewogen sind.

Die Dokumentation versucht, diese Verbindungen in Spanien und Deutschland transparent zu machen, lässt Betroffene und Experten zu Wort kommen – unter anderen auch Christoph Bockamp, den Leiter des Opus Dei in Deutschland.

Mit dabei sind Aussteiger, darunter der Initiator der Online-Plattform opus.frei.org. Ab Minute 25 werden auch der Laschet-Flüsterer Nathanael Liminski und seine Verbindungen zum Opus Dei gestreift.

Hier gehts zur Mediathek (zirka 45 Minuten).

Zum Weiterlesen:

Armin Laschet und der Opus Dei: Gibt es Verbindungen? Frankfurter Rundschau am 16. Juli 2021Nathanael Liminski: Von der Generation Benedikt zu Armin Laschet, katholisch.de am 9. August 2021Kampftruppe des Papstes: Die Machenschaften des Opus Dei, web.de am 21. Dezember 2016Opus Dei in Österreich, hpd am 11. März 2020Was ist aus demokratischer Sicht problematisch an Opus Dei? Belltower News am 13. August 2021Sie sind als Dreck zu ignorieren, FAZ am 14. Mai 1996

Kategorien: GWUP, Religion, Verschwörungen, Videos | Schlagwörter: Opus Dei | Permalink

1. November 2021
von Bernd Harder
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CeMAS-Report zum Download: „Verschwörungsideologien und ihr Einfluss auf die Demokratie“

Das Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) hat den Report

Die Bundestagswahl 2021 – Welche Rolle Verschwörungsideologien in der Demokratie spielen

publiziert.

https://twitter.com/cemas_io/status/1453271581493444613

Zu den Autoren gehören Pia Lamberty, Josef Holburger und Annika Brockschmidt.

Auf den 113 Seiten werden vier große Themenblöcke behandelt:

Verschwörungsideologien und ihr Einfluss auf die DemokratieDesinformationen und Verschwörungsideologien um die BundestagswahlAlternative Wirklichkeit – Alternative ÖffentlichkeitFazit und Ausblick: Was geht, was kommt, was bleibt?

Der Report steht hier zum kostenlosen Download bereit.

Zum Weiterlesen:

Verschwörungserzählungen und Corona: Das Virus in den Köpfen, taz am 27. Oktober 2021Also doch: „Absolute“ Mehrheit für dieBasis – in Michelrieth, GWUP-Blog am 10. Oktober 2021Video: Michael Butter und ein Ex-Verschwörungstheoretiker bei Skeptics in the Pub Wien, GWUP-Blog am 23. Oktober 2021Wie Verschwörungstheorien die ganze Familie belasten, GWUP-Blog am 12. Oktober 2021Corona-Verschwörungsmythen sind praktisch unabhängig vom konkreten Pandemie-Verlauf, GWUP-Blog am 12. Oktober 2021Der Great Reset und seine Gläubigen, Belltower News am 28. Oktober 2021SHAEF-Verschwörung: „Commander“ Jansen verbreitet Trumps Willen auf Telegram, Belltower News am 29. Oktober 2021

Kategorien: Blogs Medien, GWUP, Verschwörungen | Schlagwörter: CeMAS, Verschwörungstheorien | Permalink

31. Oktober 2021
von Bernd Harder
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„Das Horrorhaus“ als diesjähriger Halloween-Stimmungsmacher

Als Halloween-Stimmungsmacher und Oktober-Ausklang mag dieses Jahr ein furioser Werbespot dienen, der im Stil eines Found-Footage-Horrorfilms à la Paranormal Activity daherkommt:

Auch ganz nett: das Halloween-Video von Heidi Klum.

https://www.instagram.com/p/CVmohAKDEdH/

Grüne Trainingsanzüge und rote Overalls, wie man sie heute wohl öfter auf der Straße sehen wird, stammen übrigens aus der Netflix-Serie Squid Game – und haben offenbar das Potenzial, die unsäglichen Grusel- und Killerclown-Kostümierungen der vergangenen Jahr abzulösen.

Sehr hartnäckig hält sich indes in den Medien die Mär vom keltischen Totenfest Samhain, das angeblich den Ursprung von Halloween begründet. Hier würde man sich tatsächlich wünschen, Journalisten würden mal bei Wikipedia vorbeischauen, anstatt immer wieder aufs Neue die Archivartikel vom letzten Jahr abzuschreiben.

Zum Weiterlesen:

Halloween-Irrgarten: Das wohlige Grausen im verlassenen Friseursalon, Welt-Online am 25. Oktober 2021Spiele für Halloween: Das wird ein gruseliger Abend, Spiegel-Online am 24. Oktober 2021Gefragte Kostümierung : Polizei warnt an Halloween vor „Squid Game“, rp-online am 28. Oktober 2021Squid Game-Kostüme: Das sagt die Polizei zu Halloween, waz am 27. Oktober 2021Squid Game auf deutschen Pausenhöfen, Spiegel-Online am 28. Oktober 2021Ferngespräch „Geister, Spuk und Ghostbusting“ jetzt als Video und Hoaxilla-Podcast, GWUP-Blog am 6. Dezember 2020Halloween“: Hoaxilla-Podcast Nr. 20 vom 31. Oktober 2010„Verängstigungsbullshit“: Die Grusel- und Killerclowns, GWUP-Blog am 24. Oktober 2016Happy Halloween mit Carrie und dem Krieg der Welten, GWUP-Blog am 30. Oktober 2013

Kategorien: Aberglaube, Blogs Medien, GWUP, Videos | Schlagwörter: Halloween, Squid Game | Permalink

30. Oktober 2021
von Bernd Harder
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„Go Viral“: Ein Online-Spiel zu Desinformationsstrategien

Na ja, ganz nett – ein Online-Spiel, das die Desinformationsstrategien hinter Corona-Fake-News vermitteln soll:

https://www.goviralgame.com/books/deutsch

Nachdem du diese Tricks selbst gemeistert hast, kannst du ihnen besser widerstehen. Wenn du das nächste Mal online auf sie stößt, bist du bestens vorbereitet.

Eine Studie soll das sogar belegen. Das empfohlene Alter ist 15 plus.

Für ein langes Wochenende (zumindest in fünf Bundesländern) stellen wir es mal zur Diskussion.

Zum Weiterlesen:

Baerbocks „Jugendsünde“ und andere Fake News – wie steht es um die Nachrichtenkompetenz? GWUP-Blog am 2. Mai 2021„Rettet die BRD!“: Crowdfunding für ein Simulationsspiel, das über Verschwörungsmythen informiert, GWUP-Blog am 8. August 2020Fake News über Corona: Vereinen wird Gemeinnützigkeit abgesprochen, FAZ am 28. Oktober 2021

Kategorien: Blogs Medien, GWUP, Verschwörungen | Schlagwörter: Corona, Fake News, Go Viral, Verschwörungstheorien | Permalink

29. Oktober 2021
von Bernd Harder
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„Ask Mai Anything“ zum Thema Verschwörungstheorien

Im Anschluss an die erste Folge von MAITHINK X am vergangenen Sonntag konnte das Studiopublikum noch Fragen zum Thema Verschwörungstheorien stellen – an Mai Thi und Pia Lamberty (zirka 15 Minuten):

https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/ask-mai-anything-folge01-100.html

Es geht um den abstrusesten Corona-Verschwörungsmythos (Spoiler: Asterix), den Umgang mit Verschwörungsgläubigen, wissenschaftliche Politikberatung und den gesellschaftlichen Grundkonsens in Krisenzeiten.

Außerdem gibts von MAITHINK X die Instagram-Story Wie prüfe ich eine wissenschaftliche Quelle?

Zum Weiterlesen:

„Wissenschaftlicher Konsens“ und „Kritisches Denken“: Die erste Folge von MAITHINK X, GWUP-Blog am 25. Oktober 2021Video: Michael Butter und ein Ex-Verschwörungstheoretiker bei Skeptics in the Pub Wien, GWUP-Blog am 23. Oktober 2021Wie Verschwörungstheorien die ganze Familie belasten, GWUP-Blog am 12. Oktober 2021Corona-Verschwörungsmythen sind praktisch unabhängig vom konkreten Pandemie-Verlauf, GWUP-Blog am 12. Oktober 2021Digitale Gewalt ist mehr als Hassrede, wissenschaftskommunikation.de am 29. Oktober 2021Beschimpfungen: Virologin mahnt Unterstützung für bedrohte Wissenschaftler an, ÄrzteZeitung am 27. Oktober 2021Der Great Reset und seine Gläubigen, Belltower News am 28. Oktober 2021SHAEF-Verschwörung: „Commander“ Jansen verbreitet Trumps Willen auf Telegram, Belltower News am 29. Oktober 2021

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29. Oktober 2021
von Bernd Harder
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Neu bei Sinans Woche: „Querdenker zurückholen?“

In der neuen Folge von Sinans Woche macht Sinan sich Gedanken darüber, ob und wie man Querdenker wieder zurückholen kann und wie es nach der Corona-Pandemie mit dem gesellschaftlichen Zusammenleben weitergeht.

https://www.youtube.com/watch?v=fWKI86YdYDI

Es steht allerdings zu befürchten, dass es so leicht nicht gehen wird – zumindest nicht bei dem radikalisierten Teil der Bewegung. Richtig ist aber sicherlich,

den Gesprächsfaden zu Bürgern, die sich in der Pandemie vom Staat, von der Gesellschaft entfernt haben, zu halten,

wie die FAZ heute schreibt.

Außerdem kommentiert Sinan ein neues Video von Gunnar Kaiser.

Zum Weiterlesen:

Die Schulen der Querdenker, taz am 29. Oktober 2021Querdenker“: Die Gefahr ist nicht gebannt, FAZ am 29. Oktober 2021Schlechteste Beteiligung aller bisherigen Volksbegehren: Querdenker-Volksbegehren scheitert klar, endstation-rechts-bayern am 29. Oktober 2021Polizei muss Querdenker nicht als Journalisten anerkennen, morgenpost am 25. Oktober 2021Video: Aktivist bricht öffentlich mit der „Querdenken“-Führung, GWUP-Blog am 10. Oktober 2021„Epistemische Laster“ machen anfällig für den Glauben an Verschwörungstheorien, GWUP-Blog am 18. Juli 2021So argumentierst du am besten mit Impfgegnern, volksverpetzer am 29. Oktober 2021So skurril sind die Coronaleugner in der Schweiz, vice am 21. Oktober 2021Querdenken: Facebook machte aus deutschen Corona-Skeptikern ein Experiment, stern.de am 27. Oktober 2021

Kategorien: Blogs Medien, GWUP, Verschwörungen | Schlagwörter: Corona, Querdenken, Querdenker, Sinans Woche, Verschwörungstheorien | Permalink

28. Oktober 2021
von Bernd Harder
1 Kommentar

Walulis-Video: „Bauerntheater“ um Attila Hildmann

Anscheinend herrscht bei Walulis gerade Themenarmut, denn heute zeichnet er noch einmal die Causa Hildmann und Anonymous nach:

https://www.youtube.com/watch?v=nVjQw0m6jfc

Lediglich der Untertitel So wurde Attila Hildmann fast geschnappt lässt kurz aufhorchen – allerdings geht es darum nur in den letzten drei Minuten des Beitrags, die ebenfalls im Altbekannten gründeln.

Kurz zusammengefasst:

Ende September postete Hildmann bei Telegram ein Video, auf dem der Whistleblower Kai E. (ehemals Hildmanns engster Vertrauer) in den Händen von zwei angeblichen Entführern zu sehen ist, die Hildmann anbieten, ihm den Verräter zu übergeben. Dafür soll Hildmann allerdings in die Schweiz kommen.

Der ehemalige vegane Kochbuchautor vermutete indes eine Falle hinter diesem Bauerntheater (Walulis), mit Anonymous als Initiator.

Das kolportiert auch Walulis so – jedoch ohne zu erwähnen, dass das Hacker-Kollektiv sich noch im September davon distanzierte:

Weder an der Planung noch an der Ausführung waren Aktivisten von unserer Seite aus beteiligt. Wir wissen auch nicht, wer außer Kai involviert war.

Möglicherweise versuchte Kai E. in Eigenregie, Hildmann mit einer inszenierten Entführung aus seinem Versteck zu locken. Chat-Protokollen zufolge hätte Hildmann – entgegen seiner selbstbewussten Telegram-Verlautbarung – sogar beinahe angebissen.

Mit einem hat Walulis jedenfalls recht in dem Beitrag:

So ganz sauber ticken die alle bei dieser Geschichte nicht.

Zum Weiterlesen:

„Operation Tinfoil“: Anonymus erbeutet brisante Insider-Infos von Attila Hildmann, GWUP-Blog am 13. September 2021„Verschwörungsgame komplett durchgespielt“: Neues in der Causa Attila Hildmann, GWUP-Blog am 17. September 2021Der Leidensweg des Attila Hildmann, Schlecht Beraten am 18. März 2021Attilas Gespenster, anonleaks am 26. September 2021

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28. Oktober 2021
von Bernd Harder
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Podcast „Grams Sprechstunde“: Medizinisches Coaching

Neu im Podcast Grams Sprechstunde:

Medizinisches Coaching

https://twitter.com/NatalieGrams/status/1453759944172376067

Grundsätzlich muss ein Coaching aber auch gar nichts Schlechtes sein. Es kann, wenn es gut gemacht ist, das Leben verbessern. Zum Beispiel, in dem es die Motivation steigert oder tatsächlich in schwierigen Situationen hilft, Entscheidungen zu treffen.

Allerdings ist es oft nicht ganz so leicht zu erkennen, wo echte Hilfe endet und wo nutzloses Motivationsgerede anfängt. Wo aber liegen nun die Probleme, wenn es um Coaches und Coachings geht?

Hier gehts zum Podcast (zirka 35 Minuten).

Zum Weiterlesen:

Grams‘ Sprechstunde: Medizinisches Coaching – Keine Expertise notwendig, detektor.fm am 28. Oktober 2021Bullshit Coaching, hpd am 24. September 2021#ferngespräch „Coaching“ jetzt auch als Hoaxilla-Podcast, GWUP-Blog am 28. Mai 2021

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Neu: Skeptiker 3/2021

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