Redenschreiber-Tipps.de - von Martin Bernhard, dem diplomierten Geschichtenerzähler

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Zitate in einer Rede Segen oder Fluch?Ein Mensch darf, soll, muss eine Rede halten. Was tut er? Er geht ins Internet und sucht nach  Zitaten. Und dort wird er fündig. Dort wird jeder fündig. Doch wird man so authentisch reden? Die Kunst liegt darin, das richtige, das passende Zitat auszuwählen und es elegant in seine Rede einzuarbeiten.Weil inzwischen nahezu jeder einen Zugang zum Internet hat, gleichen sich die Feld-, Wald- und Wiesen-Reden bei Eröffnungen, Begrüßungen oder Feiern immer mehr: Zitat Begrüßung Zitat Blabla Zitat Ende.Früher, vor den Zeiten des Internets, mag es ein Zeichen von Bildung gewesen sein, wenn man ein kluges Zitat in einer Rede verwendete. Heute kommt es vor, dass der Redner nach einem schönen Bonmot den Namen des fremdländischen Autors falsch ausspricht, wie unlängst bei einer Konzerteröffnung geschehen: Der Redner wählte für den fanzösischen Autor Victor Hugo die Aussprache des beliebten Holundersekt-Getränkes.Authentisch redenIch appelliere ich an Sie: Halten Sie doch einfach mal wieder eine Rede ohne Zitate! Gut, Sie müssen sich dann selbst etwas einfallen lassen.  Sie können in diesem Fall nicht einfach den Gedanken eines Zitatgebers weiterentwickeln.  Sie müssen selbst kreativ und witzig sein.Doch wenn Sie Ihre Sache gut machen, werden Sie eine viel authentischere  Rede halten, die Ihren Zuhörern in Erinnerung bleiben wird. Eben weil sie nicht nach Schema F aufgebaut ist. Weil Sie vielleicht auch ein Stück Ihrer Persönlichkeit preisgegeben haben.Sechs Tipps für die Verwendung von ZitatenFalls Sie Ihre Rede mit einem Zitat aufwerten wollen, hier sechs Tipps, die Sie dabei beherzigen sollten:Das Zitat muss zu Ihnen passen. Es muss in Ihnen etwas auslösen. Sie müssen es richtig gut finden.Falls Sie Ihre Reden nicht komplett frei halten: Das Zitat sollten Sie auswendig vortragen. Sie erreichen damit Ihr Publikum besser.Zitate sollten kurz und prägnant sein. Vermeiden Sie Vorlesestunden! Vermeiden Sie zu viele Zitate! Ein Zitat sollte die Sahnekirsche in Ihrer Rede sein. In längeren Reden können Sie auch mehrere verwenden. Aber wie gesagt: Gehen Sie sparsam mit Zitaten um!Nennen Sie immer den Zitatgeber. Dabei können Sie variieren, zum Beispiel: Wie XY sagte oder Nach den Worten von XY .Fragen Sie sich vor Verwendung eines Zitats immer: Könnte ich dasselbe ohne Zitat genauso gut oder besser, dafür authentischer sagen?Authentisch reden geht übrigens sehr gut oder vielleicht sogar besser ohne Zitate. Martin Luther King beweist dies eindrucksvoll mit seiner Rede I have a dream (https://usa.usembassy.de/etexts/soc/traum.htm).  Oder Steve Job in seiner Rede an der Stanford-University (https://www.youtube.com/watch?v=DpMwWaxoI4Y).Weitere Infos unter Redenschreiberportal  Der Fluch des Osho traf kürzlich eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Diese Dame hatte zu ihrer feierlichen Verabschiedung in den Ruhestand eingeladen und auf der Einladungskarte folgendes Zitat verwendet: „Fange an, diesen Moment zu leben, und du wirst sehen, je mehr du lebst, desto weniger Probleme wird es geben“.Passt eigentlich ganz gut zu einer Person, die in den Ruhestand wechselt, oder nicht? Die Dame  hatte es allerdings versäumt, den Autor des Zitats anzugeben. Und sie hat es versäumt, sich über diese Person zu informieren.Der Fluch des OshoGenau das tat ein Festredner, der vor Jahren als Staatsanwalt gearbeitet hatte. Zu dessen zweiter Natur scheint es geworden zu sein, Ermittlungen aufzunehmen. Und er fand folgendes heraus:Das  Zitat stammt von einem gewissen Osho. Dieser  war der berühmt-berüchtigte Bhagwan von Poona, der als „Sex-Guru“ bekannt war. Er soll ganze Heerscharen Entrückter in den Ashram gezogen haben, um dort mit wechselnden Partnerinnen und Partnern deren sexuelle Blockaden zu lösen.   So gesehen bekommt der Satz ,Fange an, diesen Moment zu leben, und du wirst sehen, je mehr du lebst, desto weniger Probleme wird es geben  eine ganz eigene Bedeutung , stellte der Redner fest.  Zur Erheiterung des Publikums tauchte dieser Osho immer wieder in der Ansprache auf. Die Verursacherin dieser Heiterkeit jene Dame, die in den Ruhestand verabschiedet wurde  lachte tüchtig mit, versprach später aber, nie wieder ein Zitat ungeprüft zu verwenden. (siehe: FN-Artikel)Der Fluch des Osho kann jeden treffen, der unbedacht mit Zitaten umgeht, auch wenn man die Quelle angibt. Denn Wahrheit und Weisheit eines Ausspruchs spielen kaum eine Rolle mehr, wenn der Zitatautor nicht unbescholten ist oder nicht zu dem Umfeld passt, in dem sein Ausspruch verwendet wird.Zitat als rhetorisches StilmittelMan muss nicht gleich Hitler oder Stalin zitieren, um danebenzuliegen. Ein ernsthaft zitierter Ausspruch von Franz Josef Strauß kommt vor einem politisch links stehenden Publikum sicher ähnlich schlecht an wie ein Zitat von Rosa Luxemburg in rechten Kreisen. Es sei denn, man will provozieren. Oder den politischen Gegner vorführen. Dann setzt man ein solches Zitat allerdings ganz bewusst als ein rhetorisches Stilmittel ein.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie von dem Fluch des Osho für alle Zeit verschont bleiben.Copyright: www.diefeder.de Geschichten erzählen hilft, Ziele zu erreichenGute Redner sind gute Geschichtenerzähler. Indem Sie gute Geschichten erzählen  und dies auch noch auf eine gute Weise, lösen Sie Emotionen in Ihren Zuhörern aus. Diese hören gebannt zu und schenken Ihnen Ihre  volle Aufmerksamkeit. Denn die Menschen wollen wissen, wie es weitergeht. Am Ende der Rede behalten die Zuhörer Sie und Ihre Geschichte in guter Erinnerung. Und womöglich tun sie genau das, wozu Sie sie motivieren wollten. Sie kaufen etwas, ändern ihr Verhalten oder machen kostenlos Werbung für Sie. Und genau das ist es doch, was wir als Redner erreichen wollen, oder nicht?Leider gibt es sehr viele negative Beispiele von Präsentatoren, die genau dies nicht schaffen. Denn ihr Vortrag ist mit Fakten überfrachtet. Die Präsentatoren, die ich bewusst nicht als Redner bezeichne, zeigen mit  der Software Powerpoint Schaubilder, Tabellen und Textwüsten. Sie dozieren wie ein Professor alter Schule in einem Pro-Seminar.  Am Ende haben sie womöglich ihr Publikum bestens ausgebildet, wenn es denn zugehört und alles verstanden hätte. Aber außer einem artigen Applaus geschieht in der Regel nichts.Zuerst die Geschichte, dann die FaktenAlbert Brückmann aus Mosbach, www.albertbrueckmann.de, hat bei seiner Präsentation alles richtig gemacht. Er stellte  kürzlich sein Startup-Unternehmen Meminto vor. Dabei handelt es sich um ein digitales Werkzeug für PC und Smartphone. Damit kann man zu Lebzeiten sicherstellen , dass die Nachkommen über den hinterlassenen  digitalen Nachlass verfügen können. Dabei geht es nicht nur um Passwörter für Internetportale, sondern auch um Fotos und Videos, die in der Cloud hinterlegt sind. Ein wertvoller Schatz der Erinnerung!Albert Brückmann hätte nun über die technischen Feinheiten seines Programms informieren können. Er hätte dessen Funktionsweise beschreiben, durch die Menüsteuerung führen können. Er hätte Statistiken präsentieren können über hinterlassenen Datenmüll im Internet. Er hätte über den Stand der Forschung zu diesem Thema sprechen und seine Ausführungen mit Schaubildern und Tortengraphiken untermauern können. Doch all das tat er nicht.Er erzählte eine Geschichte.Die Geschichte über eine Uhr, die nur in sehr kleiner Stückzahl hergestellt wird und deshalb sehr viel Geld kostet. Eine Uhr, die man kauft, um sie zu vererben. Ein Erinnerungsstück für den Sohn, wenn der Vater tot ist, für den Enkel, für den Urenkel. Ein Gegenstand, der den Verstorbenen über Jahre begleitet hat, den er immer getragen hat. Kann es ein emotionaleres Erinnerungsstück an einen geliebten Menschen geben? Man spürte: Die Zuhörer waren berührt. Ich denke, jeder fragte sich: Was hat das mit Meminto, was hat das mit mir zu tun?Dieser Brückenschlag gelang Albert Brückmann auf perfekte Weise. Denn ähnlich wie bei dieser wertvollen Uhr verbinden wir alle wertvolle Erinnerungen an einen geliebten Menschen mit Bildern aus glücklichen Tagen. Und diese Fotos und Videos liegen zunehmend digital vor, oft in Portalen und in der Cloud. Und damit all das nicht verlorengeht, dafür gibt es Meminto.MIt diesem Einstieg hatte Albert Brückmann das Publikum für sich gewonnen und sein Interesse geweckt. Jetzt wollten es die Zuhörer genauer wisssen: Wie funktioniert das? Was kostet das? Was kann man damit machen? Über Emotionen weckt man Interesse. Über das Gefühl erhält man Zugang zum Verstand seiner Zuhörer.  Und nicht umgekehrt. Wann werden also auch Sie nicht mehr präsentieren, sondern Geschichten erzählen?Siehe auch: Redenschreiberportal Neue Trendsportart: Grußwort-MarathonVielleicht werden auch Sie von Zeit zu Zeit zur Teilnahme an der neuen Trendsportart für Honoratioren und Funktionsträger verpflichtet? Ich meine damit die immer mehr um sich greifenden Grußwort-Marathons. Diese Wettbewerbe werden mit großem Eifer vor allem von öffentlichen Einrichtungen veranstaltet,  zum Beispiel von Kommunen und Wirtschaftskammern. Da es eine Ehre darstellt, sich an einem solchen Rede-Marathon zu beteiligen, kann man sich diesem kaum entziehen.  Leidtragender solcher Wettbewerbe ist das Publikum. Die  sogenannte Abstimmung mit den Füßen , also das vorzeitige Sich-Entfernen vom Veranstaltungsort, ist meist nicht möglich. Denn man ist vielleicht beruflich zur Teilnahme verpflichtet, man bleibt aus Höflichkeit, will möglicherweise nach dem offiziellen Teil netzwerken oder man hat Hunger. Denn das Beste, also das Buffet, kommt zum Schluss.Wenn dann  wie jetzt noch  Temperaturen von mehr als 30 Grad hinzukommen, wird die Sache für den Redner eines Grußworts nicht unbedingt einfacher, vor allem wenn er nicht zu den ersten gehört, die sprechen, sondern vielleicht Redner Nummer 23 ist.  Die Zuhörerschaft ist dann schon zu einer schweißtriefenden, nach Luft japsenden Masse mutiert und applaudiert auch dann nur müde,  wenn man als Redner eine rhetorische Glanzleistung abgeliefert hat.Muss es unbedingt ein Grußwort sein?Was also tun?In der Regel können Sie als Grußwortredner keinen Einfluss auf das Format der Veranstaltung nehmen. Falls doch, könnten Sie den Veranstalter fragen: Müssen es immer Grußworte sein? Müssen es immer so viele Grußworte sein? Haben Sie auch an das Publikum gedacht? Oder geht es Ihnen in erster Linie darum, sich bei wichtigen Persönlichkeiten beliebt zu machen, indem Sie diesen ein öffentliches Forum bieten?Statt vieler Reden und Grußworte könnte man Inhalte auch unterhaltsamer vermitteln, zum Beispiel durch ein Interview, einen gut gemachten, nicht zu langen Videobeitrag, durch humorvolle und originelle Beiträge, wenn dies der Anlass zulässt.Grußwort einmal andersDa Sie aber in der Regel den Ablauf der Veranstaltung nicht beeinflussen können, sollten Sie nach einer anderen Lösung suchen. Lassen Sie sich zunächst das geplante Programm der Veranstaltung geben. Vielleicht ist es möglich, aus zwei Grußworten eines zu machen. Versuchen Sie, sich mit einem weiteren eingeladenen Redner darauf zu einigen, dass nur einer von Ihnen beiden  in Ihrer beider Namen spricht.  Der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel, betreibt dieses von ihm Grußwort-Sharing genannte Verfahren seit Jahren schon  sehr erfolgreich. (Siehe auch http://redenschreiber-tipps.de/aus-der-werkstatt-eines-viel-redners/)Oder Sie treten zu zweit auf die Bühne, also mit einem weiteren vorgesehenen Grußwortredner. Oder Sie bringen einen ungewöhnlichen Gegenstand mit, auf den Sie sich in Ihrer Rede beziehen. Für jede erlaubte Abweichung von der Norm wird Ihnen das Publikum dankbar sein.  Lassen Sie sich etwas einfallen!Bei aller Kreativität steht an oberster Stelle: Fassen Sie sich kurz! Reden Sie prägnant, authentisch und pointiert. Und zeigen Sie auf diese Weise ein Herz für Ihr Publikum! Denn dessen Wohl sollte eigentlich im Mittelpunkt stehen, oder nicht?Mehr unter http://www.diefeder.de/leistungen/redenschreiberportal/(Bildnachweis:  Fotolia) Dr. Achim Brötel bezeichnet sich zuweilen als Wanderprediger, der dafür sorgt, dass die Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis sich ausreichend gegrüßt fühlen. Seine mehr als 200 Grußworte im Jahr sind zuweilen humorvoller als manche Büttenrede an Fastnacht. Ein Gespräch mit einem Dauerredner, der nebenher auch noch Landrat der Neckar-Odenwlad-Kreises ist.Herr Dr. Brötel, wie viele Büttenreden halten Sie eigentlich im Jahr?Büttenreden im Grunde gar keine. Zumindest verstehe ich mich außerhalb der Faschenacht nicht so. Richtig ist aber schon, dass ich es einfach etwas anders zu machen versuche. Mich selbst stört es kolossal, wenn irgendwo Reden völlig emotionslos und dann womöglich auch noch ohne erkennbare inhaltliche Substanz gehalten werden. Deshalb gebe ich schon beim Tempo ganz bewusst Gas, obwohl ich weiß, dass manche beim Zuhören dadurch Probleme bekommen. Eine ältere Dame hat bei einem Altennachmittag einmal so goldig zu mir gesagt: „Sie hebbe wirklich ganz toll gsproche, Herr Landrat bloß verstanne hab ich Sie net . Ich will aber in der Tat erreichen, dass die Leute aufpassen.Ihre Grußworte zeichnen sich durch großen Humor aus. Woher nehmen Sie die Witze und Anekdoten?Ich bin Jäger und Sammler. Oft schnappe ich irgendetwas auf. Man muss das Rad ja nicht jeden Tag neu erfinden. Allerdings kann ich mir bei der Fülle von Themen und Kontakten, die permanent auf mich einprasseln, vieles leider nicht auswendig merken. Deshalb habe ich immer ein kleines Blöckchen und einen Stift mit dabei. Schließlich bin ich ja auch keine 50 mehr …. Dann lese ich für mein Leben gern. Auch dabei findet sich oft etwas. Im Übrigen ist aber natürlich das Internet ebenfalls eine sehr ergiebige Quelle. Und: Manches kann man ruhig auch noch etwas weiter ausschmücken. Ich schreibe ja Grußworte und Gottseidank keine Doktorarbeit mehr.Wie stellen Sie sicher, dass Sie denselben Witz nicht vor dem gleichen Publikum ein zweites Mal erzählen?Für manche wäre es vielleicht sogar hilfreich, wenn ich ihn zum zweiten Mal erzählen würde, damit sie ihn wenigstens dann verstehen. Nein, aber im Ernst: Natürlich wiederholen sich auch bei mir manche Dinge. Das ist doch völlig normal. Viele Zuhörer merken das aber entweder nicht oder sind zumindest so höflich, mich nicht ausdrücklich darauf hinzuweisen. Letzteres hat bisher nur ein guter Freund aus dem Rotweindorf Waldhausen fertig gebracht, dort allerdings auf offener Bühne. Aber: Er hat ja Recht gehabt. Grundsätzlich versuche ich jedoch schon, möglichst vieles zu variieren.Sie treten zwar mit Manuskript ans Rednerpult. Ihre Grußworte klingen dennoch nicht abgelesen. Wie machen Sie das?Das ist ganz eigenartig. Ich habe früher ja auch 13 Jahre lang mit der BCH-Combo Tanzmusik gemacht. Wenn ich da keinen Notenständer und meine Mappe vor mir gehabt habe, war ich total unsicher. Hineingeschaut habe ich im Grunde aber nie. Das gibt einfach ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Es ist beruhigend, dass man zur Not etwas hat, auf das man zurückgreifen kann. So ähnlich ist das mit Redemanuskripten auch. Ablesen tue ich nie. Für mich ist das eher so etwas wie eine Rückfallebene. Ein roter Faden, den man aus dem Augenwinkel heraus im Blick behalten kann. Es muss aber auf jeden Fall auch noch genügend Raum für Spontaneität sein. Deshalb gibt es kaum eine Rede, die ich tatsächlich so halte, wie ich sie ursprünglich einmal vorbereitet hatte.Wann und wo schreiben Sie Ihre Grußworte?Fast ausschließlich zuhause. Im Dienst geht so etwas gar nicht. Da ich unter präseniler Bettflucht leide und schon seit 28 Jahren werktags immer um 4.30 Uhr aufstehe, ist diese Frühschicht mehr und mehr zu meiner Grußwortschmiede geworden. Eine schöne Tasse Kaffee, ein kuschelig warmes Arbeitszimmer und ringsherum himmlische Ruhe das ist das Umfeld, in dem ich am besten kreativ sein kann.Sie bezeichnen sich gern als leidenschaftlicher Grußwortredner. Als Journalist ist man eher leidgeprüfter Grußworthörer. Wie kann man sich als Zuhörer am besten auf einen Grußwort-Marathon vorbereiten?Es ist richtig, dass ich damit oft kokettiere. Im Grunde denke ich aber völlig anders über das Ganze. Grußworte sind eigentlich ein überholter Zopf, den man dringend abschneiden müsste. Ich wundere mich eh über die Leidensfähigkeit vieler Zuhörerinnen und Zuhörer, die das zumeist klaglos ertragen, was ihnen da geboten wird. Weniger wäre jedenfalls auch hier mit Sicherheit mehr. Ich habe einmal ganz bewusst nachgezählt. Allein im letzten Jahr waren es weit über 200 Grußworte, die ich halten musste. Wenn man sich darauf gezielt vorbereitet, so wie ich es immer tue, macht das ganz nebenbei auch eine Menge Arbeit. Ich würde das deshalb wirklich gerne reduzieren und hätte überhaupt kein Problem damit, bei zahlreichen Veranstaltungen sogar ganz auf Grußworte zu verzichten. Wenn ich die Hälfte der dadurch gewonnenen Zeit in konzeptionelles Nachdenken und die andere Hälfte in etwas mehr Freizeit investieren könnte, wäre das für mich wirklich ein Segen. Ich finde deshalb, dass wir dringend über neue Veranstaltungsformate nachdenken müssen. Nur weil etwas immer so war, heißt es nicht, dass es auch morgen und übermorgen noch so sein muss.Zum Schluss eine Bitte: Hätten Sie ein kurzes Grußwort für unsere Leser? Aber wirklich ein ganz kurzes!Das ist für einen Buchener in dieser Jahreszeit natürlich ein Leichtes: Hinne Houch! Damit ist alles gesagt. Ein Virus grassiert im Land. Fast alle leiden darunter, und das sehr geduldig. An Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen wird es sogar mit Eifer verbreitet. Kürzlich haben Forscher herausgefunden, dass das Virus nicht nur schläfrig macht, sondern dumm (Siehe FAZ). Doch die Mediziner bleiben untätig. Pädagogen und Erwachsenenbildner verhalten sich gleichgültig oder tragen zur Verbreitung dieses Virus sogar bei. Vielleicht liegt das an seinem Namen, der Macht und Einfluss suggeriert: Powerpoint.VW verbietet PowerpointDoch allmählich regt sich Widerstand. Einzelne Unternehmen verbieten Powerpoint, darunter auch der Weltkonzern VW. Less paper, more pepper , fordert Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn und spricht sich damit für inhaltsreichere Präsentationen aus.In der Schweiz hat sich sogar eine Anti-Powerpoint-Partei gegründet. Als diplomierter Geschichtenerzähler stimme ich der Argumentation des Parteigründers voll und ganz zu. Wem wurde  schon mal eine gute Geschichte mit Powerpoint erzählt?  Wer ohne Powerpoint präsentiert, erzielt mehr Wirkung. Er ist seinem Publikum näher. Er kann besser Emotionen vermitteln. Der Präsentator steht im Mittelpunkt und nicht die Präsentation. Er ist authentischer.Ok manchmal ist Powerpoint ganz praktisch. Zum Beispiel, wenn man bunte Bilder an die Wand werfen oder einen Videoclip zeigen will. Animationen lassen sich mit dieser Software recht leicht erstellen. Doch wehe dem, der sein Publikum mit Unmengen von Folien zutextet! Der darf sich hinterher nicht beschweren, dass die Menschen immer dümmer werden!Meine Tipps für alle, die eine Präsentation halten dürfen:Überlegen Sie sich zu Beginn, was Sie mit Ihrer Präsentation erreichen möchten.Finden Sie Bilder, stimmige Metapher  und Geschichten, die Ihr Redethema verständlich und konkret machen. Aber Achtung: Eine Metapher oder eine Geschichte reicht in der Regel. Zu viele unterschiedliche Vergleiche und Bilder können verwirren.Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Details können Sie als Skript nachreichen.Versuchen Sie auch bei ernsten Themen Ihren Vortrag mit Humor aufzulockern.Fassen Sie sich kurz.Sprechen Sie möglichst frei. Setzen Sie zum Beispiel Karteikärtchen als Gedächtnisstütze ein.Verzichten Sie auf ein Rednerpult. Sie wirken dann lockerer und sind ihrem Publikum näher.Bild: zuki70 / http://www.fotolia.com Rednerpulte gibt es wie Sand am Meer in klassischem oder modernen Design, eher schlicht oder voluminös. Wenn Sie sich die vielen Angebote allein im Internet ansehen, dann könnten Sie den Eindruck gewinnen, ein Rednerpult ist das must have für den erfolgreichen Redner. Schließlich sind die Dinge so praktisch:Sie können Ihr Redemanuskript ablegenSie haben Platz für Ihr Glas Wasser und die dazugehörige FlascheWenn der Saal abgedunkelt ist, haben Sie eine kleine Leselampe, damit Sie Ihren Text immer noch findenSie können sich dahinter versteckenSie können sich daran festhaltenFinden Sie nicht auch, dass alleine diese Vorteile ausreichen, um ein Rednerpult zu nutzen?Okay, Spaß beiseite! Sie haben es sicher gemerkt: Ich halte nicht viel von Rednerpulten. Warum?Rednerpulte sind wie ein Klotz am Bein. Und ein Klotz am Bein behindert uns unnötigerweise.Wollen Sie tatsächlich möglichst unsichtbar sein?Ich nehme jetzt mal nicht an, dass Ihr Vortragsziel lautet, möglichst einen unscheinbaren Eindruck zu hinterlassen und sich möglichst gut zu verstecken. Falls dem so ist, dann ist ein Rednerpult genau das Richtige für Sie.

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